
Liebe Betriebsrätin,
lieber Betriebsrat,
angesichts der traurigen Tatsache, dass nur noch 7 % der Betriebe in Deutschland einen Betriebsrat haben, haben wir im kleinen Kreis über die Frage diskutiert: Was fehlt Beschäftigten, in deren Betrieb es keinen Betriebsrat gibt? Herausgekommen ist ein ansehnlicher Katalog, der zeigt: Mit Betriebsrat ist es einfach besser. Ein Thema, das Betriebsräte von sich aus immer wieder thematisieren sollten.
Ohne Betriebsrat jedenfalls fehlen 5 entscheidende Dinge:1. Kein direkter Schutz vor Willkür des ArbeitgebersOhne Betriebsrat fehlt eine unabhängige Instanz, die sicherstellt, dass Personalentscheidungen wie Kündigungen, Versetzungen oder Einstellungen fair und transparent getroffen werden.
2. Eingeschränkte MitgestaltungsmöglichkeitenBeschäftigte ohne Betriebsrat können bei der Gestaltung von Arbeitszeiten, Urlaubsplänen, Einführung neuer Technologien oder der Gestaltung von Sozialplänen nicht mitbestimmen.
3. Fehlende Überwachung der Einhaltung von ArbeitsgesetzenDer Betriebsrat überwacht die Einhaltung von Arbeitsschutzgesetzen, Arbeitszeitregelungen und tariflichen Vereinbarungen. Ohne ihn gibt es keine innerbetriebliche Instanz, die Verstöße anprangert oder behebt.
4. Kein Ansprechpartner bei KonfliktenBei Problemen wie Mobbing, ungerechter Behandlung oder unsicheren Arbeitsbedingungen fehlt eine Anlaufstelle, die neutral vermittelt und Unterstützung bietet.
5. Keine Sicherung der TransparenzDer Betriebsrat sorgt dafür, dass Beschäftigte über ihre Rechte und betriebliche Veränderungen rechtzeitig informiert werden. Ohne ihn bleiben wichtige Informationen oft undurchsichtig.
Doch wie können Sie all dies klug und nachhaltig vermitteln?Wir haben in unserer Gesprächsrunde folgende Vorschläge erarbeitet:
1. Aufklärung durch konkrete BeispieleZeigen Sie den Beschäftigten anhand von Praxisbeispielen auf, wie Mitbestimmung ihre Arbeitsbedingungen verbessert hat, z. B. durch Verhinderung ungerechter Kündigungen, bessere Urlaubsregelungen oder faire Lohnstrukturen.
2. Beteiligung fördernOrganisieren Sie regelmäßige Versammlungen oder Workshops, in denen die Beschäftigten ihre Anliegen vorbringen können. Zeigen Sie, dass ihre Stimme Gehör findet und sie Einfluss auf Entscheidungen nehmen können.
3. Proaktive KommunikationNutzen Sie Aushänge, E-Mails oder ein digitales Intranet, um die Beschäftigten regelmäßig über die Arbeit des Betriebsrats und erzielte Erfolge zu informieren. Dies stärkt das Vertrauen und die Akzeptanz.
4. Persönliche Gespräche suchenSuchen Sie aktiv den Dialog mit den Beschäftigten, besonders bei sensiblen Themen wie Überstunden, Arbeitszeitdruck oder Lohnfragen. Klare und lösungsorientierte Kommunikation schafft Vertrauen.
5. Kampagnen für Mitbestimmung startenVeranstalten Sie Aktionen, die Mitbestimmung als wichtigen Wert herausstellen, z. B. unter dem Motto „Mitbestimmung macht uns stark“. Dies erhöht die Identifikation der Beschäftigten mit dem Betriebsrat.
6. Langfristige Benefits hervorhebenVermitteln Sie, dass ein Betriebsrat nicht nur kurzfristige Erfolge erzielt, sondern langfristig Stabilität und Sicherheit schafft – auch bei wirtschaftlichen Veränderungen wie Restrukturierungen oder Krisen.
7. Erfolge feiernBetonen Sie konkrete Verbesserungen, die durch den Betriebsrat erreicht wurden, und machen Sie sichtbar, wie sich dies positiv auf die Beschäftigten auswirkt. Erfolgsstorys motivieren und schaffen Akzeptanz.
FazitMit einer Mischung aus sachlicher Information, aktiver Kommunikation und greifbaren Beispielen werden Sie Ihre Bedeutung effektiv und nachhaltig vermitteln. Also los!
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